Heraus zum libertären 1. Mai 2016 – Gegen Arbeit, Kapital, Staat & Patriarchat!

1mai2016
Wie in den vergangenen Jahren rufen wir zur libertären 1. Mai Demo in Bonn.

1. Mai : 14 Uhr : Kaiserplatz
Anschließend Straßenfest am Frankenbad (ab ca. 16 Uhr)

Unser Aufruf

Seit über hundert Jahren ist der 1. Mai der Kampftag der Arbeiter_innen-bewegung – er war der Tag der Menschen, die endlich ein schönere Leben für alle durchsetzen wollten und die nicht mehr hinnehmen wollten, dass sie im Kapitalismus zwar die Arbeit verrichteten und den Reichtum der Gesellschaften produzierten, und gleichzeitig zu einem Leben in Armut gezwungen wurden.

Immer noch der selbe Mist…

Trotz der Errungenschaften, die Arbeiter_innen seit Beginn der Industrialisierung erkämpft haben, hat sich an den grundlegenden Prinzipien dieser Gesellschaft, die dem Kapitalismus schlicht innewohnen, weltweit nichts geändert. Noch immer ist die Gesellschaft so eingerichtet, dass die große Zahl der Menschen ihre Arbeitskraft verkaufen muss, um zu überleben – ein denkbar unsicheres Unterfangen, das selbst bei Erfolg die Arbeitenden nur an einem aberwitzigen Bruchteil des produzierten Reichtums teilhaben lasst. Den zahlreichen Arbeitslosen sind die Möglichkeiten genommen, ihren Lebensunterhalt abseits der Lohnarbeit zu bestreiten. Sie bekommen die Auswirkungen der Arbeitsgeselischaft am härtesten zu spüren.

Noch immer kommen die, die in dieser Gesellschaft die Arbeit verrichten deutlich schlechter weg als die, die die Arbeitenden herumkommandieren und sie arbeiten lassen. Noch immer stehlen die langen Arbeitszeiten den Menschen den Großteil ihrer Freizeit, die außerdem selbst immer mehr vom
Terror des alltäglichen Schuftens geprägt ist. Noch immer wollen die Löhne nicht für mehr reichen als für die Reproduktion und ein paar Kleinigkeiten, obwohl die Produktivität der Arbeit und die produzierten Waren Jahr für Jahr neue Höhen erreichen. Der objektive Reichtum der menschlichen Gesellschaften steigt zwar immer weiter ins schier Unermessliche, doch die kapitalistische Selbstverständlichkeit, dass bittere Armut und volle Ladenregale sich nicht ausschließen, steht so felsenfest wie eh und je.

Durch gesellschaftliche Herrschaftsverhältnisse über den Kapitalismus hinaus erhalten Männer und weiße Menschen in den gleichen Jobs mehr Geld oder gelangen allgemein in besser bezahlte Berufe als Frauen sowie Betroffene von rassistischen Zuschreibungen. Zusätzlich zur allgemeinen Belastung der Erwerbsarbeit wird Frauen durch durch patriarchale Rollenverteilung die unentlohnte Reproduktionsarbeit (Haushalt, Pflege, Kommunikation etc.) aufgezwungen.

Während die politische Rechte die immer krisenhaftere Situation der kapitalistischen Ökonomie nutzt, um ohnehin weit verbreiteten Rassismus, Antisemitismus und Ressentiments gegen andere Minderheiten weiter zu schüren, wissen wir, dass die Befreiung von diesen Zuständen nur darin bestehen kann, die gesamten Verhältnisse zum Tanzen zu bringen. Wir brauchen ganz sicher keine neuen FÜhrer_innen oder Hetze gegen Marginalisierte. Stattdessen muss sich das Bewusstsein der Menschen verändern, damit den falschen Verhältnissen insgesamt der Kampf angesagt werden kann und wir unser Leben selbst in die Hände nehmen können.

Die zahllosen Widersprüche in dieser Gesellschaft mögen ideologisch gut verkleistert und verborgen sein, und dennoch werden sie nirgendwo so stark deutlich wie in der alltäglichen Gewalt des Staates. Von den Bürger_innen als selbstverständlich empfunden, ist diese Gewalt tatsächlich Ausdruck davon, was Tag für Tag nötig ist, um diese Gesellschaft am Laufen zu halten.

1. Mai

Kommt am Sonntag zum Kaiserplatz!

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