Aufruf zur Libertären 1. Mai Demo 2022

Her mit dem guten Leben!

Gegen Lohnarbeit, Kapital, Staat & Patriarchat

Start: 14 Uhr, Kaiserplatz

Gemeinsam mit libertären und antiautoritären Genoss*innen wollen wir entschlossen und kämpferisch unsere Ideen, Träume und Wünsche auf die Straße tragen: Wir wollen eine Welt, in der für alle Platz ist, eine Welt ohne Herrschaft und Ausbeutung. Wir streben ein Leben in Freiheit an, ein Leben, das sich zu leben lohnt.

Gegen Lohnarbeit und Kapital!

Die häufig heraufbeschworene Solidarität in der Corona-Politik kam nie bei den Pflegekräften an. Politiker*innen, die vor der Corona-Pandemie mit dem Ruf nach Privatisierung von Krankenhäusern, die prekäre Lage der Pflegekräfte sowie die Bettenknappheit während der Pandemie unterstützten, werden als Expert*innen gefeiert und teilweise mit Regierungsämtern belohnt.

Im Kapitalismus werden alle Lohnarbeitenden ausgebeutet. Ihre Arbeit dient in erster Linie der Profitmaximierung sogenannter Arbeitgeber*innen. Arbeit erfolgt nur aus existenziellem Zwang: Der Staat mit seiner menschenverachtenden Hartz-IV-Politik tut das Nötige, um Menschen in die Lohnarbeit zu zwingen. In der neoliberalen Logik, die uns von klein auf totalitär, quasi als Naturgesetz, beigebracht wird, ist der einzelne Mensch dann sogar noch für das eigene Leid selbst verantwortlich. Große Teile der Bevölkerung unterstützen diesen Arbeitsethos sogar noch – wir versuchen, damit zu brechen.

Auch wenn die Überwindung des Kapitalismus noch nicht in Reichweite scheint, gilt es, Arbeiter*innen in ihren konkreten Kämpfen zu unterstützen. Sei es auf dem Spargelfeld, in der Klinik oder beim Lieferdienst.

Gegen Staat und Nation!

Eine Welt ohne Krieg kann nur eine Welt ohne Nationen und Herrschaft sein. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine ist nicht zuletzt Ausdruck einer nationalistischen Großmachtphantasie. Durch diese Ideologie des Nationalismus, verbreitet durch eine totalitäre Propagandamaschine, gelingt es Putin, einen großen Teil der russischen Bevölkerung hinter sich zu versammeln. Durch die vom Nationalismus beeinflusste Entscheidung der ukrainischen Regierung, männliche Erwachsene nicht aus dem Land zu lassen, werden noch mehr Menschen unfreiwillig den russischen Truppen zum Opfer fallen. Wir zeigen uns solidarisch mit allen Menschen in der Ukraine, die unter dem russischen Angriffskrieg leiden.

In Deutschland wird der russische Angriffskrieg zur Verharmlosung der eigenen Vergangenheit genutzt. Vor nur 80 Jahren führte der deutsche Nationalismus, vermengt und beeinflusst von Antisemitismus und Rassismus, in die Barbarei des Nationalsozialismus und gipfelte in der Schoah. Dennoch ist der sogenannte Stolz auf Deutschland wieder omnipräsent. 

Gegen das Patriarchat!

Der Kapitalismus entstand aus patriarchalen Strukturen und das Patriarchat in seiner heutigen Form baut auf dem Kapitalismus auf. Frauen verrichten dabei häufig immer noch einen Großteil der unbezahlten Arbeit. Sei es in der Pflege, im Haushalt, die reproduktive Arbeit oder der sogenannte „mental load“ – Was muss heute gekocht werden? Wann müssen die Kinder wieder zur Impfung? – also das Kümmern und stetige Mitdenken in allen alltäglichen Angelegenheiten. Dass dabei diese Arbeit weiblich konnotiert und somit wenig wertgeschätzt wird, ist blanker Hohn. Gerade wenn man bedenkt, dass das derzeitige System von Lohnarbeit nur durch die gezielte Ausbeutung von Frauen möglich ist.

In jüngerer Vergangenheit scheint der Feminismus omnipräsent. Doch dieser Feminismus, der uns in der Massenkultur präsentiert wird, ist keiner mehr. Denn er hat seinen radikalen Kern verloren. Er wird von einer neoliberalen Ideologie instrumentalisiert und so für den Status quo angenehm unschädlich gemacht. Der neoliberale Feminismus verkauft uns Quoten und T-Shirts mit Slogans als große Befreiung. Er interessiert sich dabei wenig für jene Arbeiterinnen, die noch immer in Nähhallen oder im Haushalt unter- oder unbezahlt ausgebeutet werden. Wir treten ein für einen radikalen, kämpferischen Feminismus, für die Überwindung des Patriarchats. Wir fordern wir die Befreiung der Arbeiterin – ob in der Fabrik oder im Haushalt!

Am 1. Mai gehen wir auf die Straße, um gegen diese Missstände zu demonstrieren. Wir wollen eine befreite Gesellschaft, ohne Arbeitszwang und ohne Herrschaft. Her mit dem guten Leben!

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Absage der Libertären 1. Mai Demo 20220

Nach einigen Jahren wollen wir aus gegebenen Umständen diesen Blog wiederverwenden

Im letzten Jahr haben wir als ‚Libertärer 1. Mai‘-Bündnis zum 1. Mal eine Demonstration mit anschließendem Fest in der Alten VHS veranstaltet. Sowohl die Demo als auch das Fest standen unter dem Motto ‚Streik als politisches Mittel‘. Uns gelang es, linke Positionen zu verdeutlichen und zu verbreiten, und einen konsequent linksradikalen 1. Mai zu organisieren.(, der frei von Sozialdemokrat*innen und Reformist*innen, aber auch von autoritären Linken und Antisemit*innen war.)

Dieses Jahr wollten wir an den großen Erfolg anknüpfen und befanden uns bereits in der Planung für eine Demo und ein Fest, als sich die Corona-Krise verschärfte. Als Reaktion auf diese Krise haben wir beschlossen dieses Jahr auf Fest und Demonstration zu verzichten  und unseren Protest etwa gegen die menschenfeindliche Situation an den Grenzen der EU und vor allem in Moria auf andere Weise auszudrücken. Es wäre zwar eine Demonstration möglich gewesen, aber das nur unter so starken Einschränkungen und Infektionsschutzbestimmungen, dass wir nicht den Eindruck haben eine derart eingeschränkte Demonstration hätte uns bei der Durchsetzung unserer Forderungen geholfen. Zudem würde sich bei einer Demonstration unabhängig von allen getroffenen Schutzmaßnahmen ein Restrisiko einer weiteren Ausbreitung des Corona Virus nicht ausschließen lassen, daher wollen wir auf diese weise unseren Beitrag dazu leisten die Ausbreitung des Virus aufzuhalten.
Grundrechte wie das Recht auf Versammlungsfreiheit auch und gerade in der Krise einzufordern und -klagen ist richtig und wichtig. Wenn aber Kindern wegen Schulschließungen Sozialkontakte und Schutzräume fehlen, ältere Menschen vereinsamen, weil sie ihre Familien nicht sehen sollen oder Alleinerziehende wegen Kita-Schließungen keine freie Minute für sich haben, sollte man  verantwortungsvoll handeln. Und zu dieser Verantwortung gehört auch, dass man nicht zur Steigerung der Infektionszahlen beiträgt, indem man auf Großveranstaltungen abhält. Auch wir sehnen den Tag herbei, an dem wieder „Normalität“ einkehrt. Aber wir sind uns nicht sicher, ob wir den Weg zur Normalität nicht eher verlangsamen, wenn wir Menschenansammlungen provozieren. Nächstes Jahr nehmen
wir uns am 1. Mai wieder die Straße. Dieses Jahr ist weniger mehr.
Wie Protest in Zeiten von Corona funktioniert, zeigen Beispiel von der Seebrücke Bonn. Dezentrale, öffentlichkeitswirksame Aktionen, die Menschenansammlung vermeiden und das Infektionsrisiko somit gering halten.

Auch für uns ist dies das Mittel der Wahl. Denn auch ohne Demonstration wollen wir nicht auf unsere Kritik am derzeitigen kapitalistischen System verzichten. Gerade im Zuge der Corona-Krise werden die Missstände und Widersprüche des kapitalistischen Systems offensichtlicher denn je. Während sich die Regierungsparteien von CDU, CSU SPD, FDP, Grünen( und Linke, habe ich nich mitbekommen eher im gegenteil, lasse mich aber gerne besser belehren) zur Zeit in Danksagungen an die Menschen in sog. systemrelevanten Berufen gegenseitig übertrumpfen, haben sie die letzten zwanzig Jahre damit verbracht, dafür zu sorgen, dass es keinerlei Relation zwischen „Systemrelevanz“ und Bezahlung gibt. Während Krankenhauspersonal, Bus-und Bahnfahrer*innen oder auch Erzieher*innen unterbezahlt schuften, um den Laden am Laufen zu halten, müssen sie sich beim nächsten Streik wieder von Springerpresse, Unternehemnsverbänden und anderen Nationalist*innen als Geiselnehmer beschimpfen lassen, weil der Bus ausfällt. Love Streik. Hate Volkszorn!

Dass gerade die Arbeiter*innen in systemrelevanten Berufe schlecht bezahlt werden und unter schlechten Arbeitsbedingungen leiden, ist allerdings kein Missverständnis, das irgendwie übersehen wurde. Es ist der kapitalistischen Wirtschaftsordnung inhärent. Wo Profitmaximierung das oberste Ziel ist, richten sich Löhne nicht nach Systemrelevanz. In einem System, welches auf den höchsten Gewinn aus ist, werden Lohnabhängige immer ausgebeutet, werden Löhne immer auf das Minimum gedrückt und Betriebe oder Krankenhäuser über die Grenze der Belastbarkeit hinaus kaputtgespart. Erst recht, wenn diese Teile der sozialen Infrastruktur sind und hohe laufende Kosten aufweisen. Wer diesen Zustand nachhaltig ändern möchte, muss die Systemfrage stellen und den Kapitalismus überwinden. Uns ist jedoch klar, dass dies noch ein langer Weg ist auf dem wir jetzt die ersten Schritte gehgen können. Für die Überbrückung der Krise haben wir daher zehn Forderungen aufgestellt, denen wir zum 1. Mai durch verschiedene Aktionen Ausdruck verleihen wollen. Haltet die Augen offen!

Zum Schluss noch ein Aufruf unsere Forderungen zu verbreiten.

Forderungen zur Verteilung

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Aufruf 2020

1. Mai – Straße frei

Aufgrund der Corona-Krise und dem erhöhten Infektionsrisiko verzichten wir als Libertäres 1. Mai-Bündnis dieses Jahr schweren Herzens auf unsere traditionelle 1.Mai-Demo und unser Fest. Wir wollen unsere Kritik am kapitalistischen System aber gerade während der Krise nicht unausgesprochen lassen. Daher fordern wir:

1. Bedürfnis vor Profit – Gewinnorientiertes Gesundheitssystem abschaffen!

Die Coronakrise zeigt, dass ein privates, gewinnorientiertes Gesundheitssystem nicht in der Lage ist sich auf Krisen vorzubereiten. Wir fordern also, dass das gesamte Gesundheitssystem vergesellschaftet und im Sinne einer nicht gewinnorientierten kostenlosen Gesundheitsversorgung umgebaut wird.

2. Gesundheit vor Gewinn! Maßnahmen beibehalten, Grundeinkommen einführen!

Überstürzte Lockerungen im Namen des Profits gefährden die Gesundheit von Schüler*innen, Menschen der Risikogruppe oder Arbeitende in systemrelevanten Berufen. Um Existenzen zu sichern, fordern wir zur Überbrückung der Maßnahme ein solidarisches Grundeinkommen, das direkt an alle ausgezahlt wird, die nicht in der Lage sind von ihrem Vermögen zu leben.

3. Schutzräume vor häuslicher Gewalt schaffen und ausbauen!

Für viele Kinder und Jugendliche fällt mit der Schule ein wichtiger Schutzraum vor häuslicher Gewalt weg. Es müssen Zufluchtsorte und Beratungsmöglichkeiten für solche Fälle geschaffen werden, wo es sie bereits gibt muss offensiv darüber informiert werden. Das gleiche gilt für solche häusliche Gewalt von denen nicht nur Kinder sondern auch Erwachsene und vor allem Frauen* betroffen sind.

4. Latzen statt Klatschen! Höhere Löhne für systemrelevante Berufe!

Die arbeitenden im Gesundheitswesen sind diejenigen die in dieser Krise am stärksten belastet werden der Staat muss für höhere Löhne im Gesundheitswesen insbesondere für Pfleger*innen sorgen.

5. Mieterhöhungen und Zwangsräumungen aussetzen!

6. Geschlossene Hotels für Geflüchtete und Obdachlose öffnen!

7. Vermögenssteuer zur Finanzierung der Krise einführen!

8. Selbstbestimmung der Arbeitenden in staatlich geretteten Großbetrieben!

Betriebe die aus Staatsmitteln gerettet werden müssen sich verpflichten die zukünftig eine größere Mitbestimmung der Arbeitenden zuzulassen etwa in den Fragen, der Arbeitsbedingungen des Lohns oder von Einstellungen oder Entlassungen.

9. Warenproduktion nach Bedarf!

Die Krise hat bewiesen das der Markt nicht in der Lage ist im Krisenfall die Versorgungssicherheit mit allen Gütern zu garantieren. Wir fordern den Aufbau grundlegender öffentlicher Produktionskapazitäten, die nicht für Gewinn sondern zur Deckung des öffentlichen Bedarfs produzieren.

10. Solidarität kennt keine Grenzen! Moria evakuieren!

Auf Moria zeichnet sich eine humanitäre Katastrophe ab. Das Geflüchtetenlager muss sofort geschlossen und die Schutzbedürftigen anders untergebracht werden. Hotels die während der Krise geschlossen haben sollen genutzt werden um Geflüchtete und Obdachlose aufzunehmen.

Libertäres 1. Mai Bündnis

Aufruf zur Verteilung

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Reader zum 1. Mai 2017

Und weil es gute alte Tradition ist und hübsch aussieht, haben wir alle Aufrufe der organisierenden Gruppen auch dieses Jahr wieder in einen übersichtlichen und praktischen Reader zusammengestellt.

Viel Spaß beim Lesen…

readermai2017

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Aufruf der Anarchistisch-Syndikalistischen Jugend zum 01. Mai 2017

Heraus zur libertären 1. Mai-Demo um 14:00 Uhr am Kaiserplatz! Ab etwa 16:00 Uhr Straßenfest auf dem Frankenbadplatz.

Wir erleben im Moment einen gesellschaftlichen Roll-Back. Rechte aller Couleur haben Zulauf und wähnen sich zu Recht im Aufwind. In fast allen europäischen Staaten konnten rechte Parteien starke Zuwächse verzeichnen und haben in manchen Ländern sogar Perspektiven, die Macht zu übernehmen. Gleichzeitig nehmen rassistische, antisemitische, sowie homo- und transfeindliche Angriffe stark zu, während die deutschen Asylgesetze so weit verschärft wurden, dass von einem „Recht auf Asyl“ nur noch die größte Zyniker*in sprechen kann.

Dem entsprechend hat der radikale Islam weiterhin starken Zustrom, auch wenn sich der selbst ernannte „Islamische Staat“ inzwischen in der Defensive befindet. Die öffentlichkeitswirksame „Sharia-Polizei“, sowie die „Lies“-Stände waren hierzulande nur die offensichtlichsten Ausprägungen dieser Ideologie. Unterdessen mutiert in den USA ausgerechnet der Hidjab zu einem feministischen Symbol.

So erfreuen sich inzwischen auch autoritäre Identitätspolitiken im antirassistischen und queeren Spektrum immer größerer Beliebtheit, deren Vertreter*innen jede ihnen nicht genehme Stimme zum Schweigen zu bringen versuchen; einen Anspruch an ökonomische Analysen patriarchaler Verhältnisse haben sie nur noch in Einzelfällen. Das Bewusstsein für die gesellschaftliche Vermittlung eben jener Identitäten geht darüber verloren, wodurch auch die Verlagerung ehemals staatlicher Kontrollmechanismen ins Individuum völlig aus dem Blick gerät. Wenn alle ihres eigenen Glückes Schmied sind, gehen kollektive und solidarische Perspektiven verloren.

Unterdessen hat mensch sich an die autoritären Linken, die immer noch in (schon damals weltfremden) Feindbildern des Kalten Krieges hängen geblieben sind und für die Israel und die USA dem großen Satan entsprechen, traurigerweise schon längst gewöhnt.

Arbeitsgesetze, die in Deutschland schon seit Jahren Realität sind, veranlassen Menschen aller gesellschaftlichen Positionen in Frankreich Molotow-Cocktails auf Polizist*innen zu schmeißen noch bevor sie verabschiedet werden. Währenddessen erliegen Menschen in Deutschland immer mehr ihrem Arbeitsfetisch und eine Perspektive zur Verbeserung der eigenen Situation wird gar nicht mehr in Betracht gezogen oder geht im liberalen Gewerkschaftssumpf und chauvinistischen Ressentiments unter.

Bei all dem scheinen wir momentan nicht viel mehr tun zu können, als gewonnene Freiheiten zu verteidigen und alles zu tun, damit diese Gesellschaft nicht noch schlimmer wird. Trotzdem ist es gerade in solchen Zeiten wichtig, eine Alternative aufzuzeigen: Das Ideal einer Gesellschaft, in der jeder Mensch sich nach seiner Façon selbst entfalten und glücklich werden kann, in der der Kapitalismus überwunden und eine Wirtschaft eingerichtet wurde, die zum Ziel hat, die Bedürfnisse der Menschen so gut es geht zu befriedigen. Eine Gesellschaft, in der Antisemitismus, Sexismus, Rassismus, Homo- und Transphobie, sowie jede andere Art von Chauvinismus ausgerottet wurden, in der es kein Patriarchat mehr gibt und es unerheblich ist, welches Geschlecht, sexuelle Orientierung, Hautfarbe oder Herkunft ein Mensch hat.

Mag der erste Mai inzwischen zum Ritual verkommen sein, so symbolisiert sein Ursprung eben doch die Sehnsucht nach einer Gesellschaft, in der die Freiheit des Menschen das oberste Ideal darstellt! Während im 19. Jahrhundert der Acht-Stunden-Tag und tarifliche Bezahlung erkämpft wurden, muss heute ein neuer Ansatz für solche Kämpfe gefunden werden. Dabei muss reproduktive Arbeit (ob unbezahlt oder nicht), ebenso wie patriarchale und rassistische Ausbeutung und Gewalt mitgedacht und sich nicht nur auf produktive Lohnarbeit versteift werden.

Wir müssen neue Aktionsformen für neue und alte Arbeitskämpfe finden. Wir müssen uns und unseren Alltag solidarisch und selbstbestimmt organisieren und dabei all jene Ausgebeuteten, Unterdrückten, Lohnabhängigen einbeziehen.

Denn die Befreiung aller Menschen kann nur das Werk aller Menschen sein!

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Heraus zum libertären 1. Mai 2016 – Gegen Arbeit, Kapital, Staat & Patriarchat!

1mai2016
Wie in den vergangenen Jahren rufen wir zur libertären 1. Mai Demo in Bonn.

1. Mai : 14 Uhr : Kaiserplatz
Anschließend Straßenfest am Frankenbad (ab ca. 16 Uhr)

Unser Aufruf

Seit über hundert Jahren ist der 1. Mai der Kampftag der Arbeiter_innen-bewegung – er war der Tag der Menschen, die endlich ein schönere Leben für alle durchsetzen wollten und die nicht mehr hinnehmen wollten, dass sie im Kapitalismus zwar die Arbeit verrichteten und den Reichtum der Gesellschaften produzierten, und gleichzeitig zu einem Leben in Armut gezwungen wurden.

Immer noch der selbe Mist…

Trotz der Errungenschaften, die Arbeiter_innen seit Beginn der Industrialisierung erkämpft haben, hat sich an den grundlegenden Prinzipien dieser Gesellschaft, die dem Kapitalismus schlicht innewohnen, weltweit nichts geändert. Noch immer ist die Gesellschaft so eingerichtet, dass die große Zahl der Menschen ihre Arbeitskraft verkaufen muss, um zu überleben – ein denkbar unsicheres Unterfangen, das selbst bei Erfolg die Arbeitenden nur an einem aberwitzigen Bruchteil des produzierten Reichtums teilhaben lasst. Den zahlreichen Arbeitslosen sind die Möglichkeiten genommen, ihren Lebensunterhalt abseits der Lohnarbeit zu bestreiten. Sie bekommen die Auswirkungen der Arbeitsgeselischaft am härtesten zu spüren.

Noch immer kommen die, die in dieser Gesellschaft die Arbeit verrichten deutlich schlechter weg als die, die die Arbeitenden herumkommandieren und sie arbeiten lassen. Noch immer stehlen die langen Arbeitszeiten den Menschen den Großteil ihrer Freizeit, die außerdem selbst immer mehr vom
Terror des alltäglichen Schuftens geprägt ist. Noch immer wollen die Löhne nicht für mehr reichen als für die Reproduktion und ein paar Kleinigkeiten, obwohl die Produktivität der Arbeit und die produzierten Waren Jahr für Jahr neue Höhen erreichen. Der objektive Reichtum der menschlichen Gesellschaften steigt zwar immer weiter ins schier Unermessliche, doch die kapitalistische Selbstverständlichkeit, dass bittere Armut und volle Ladenregale sich nicht ausschließen, steht so felsenfest wie eh und je.

Durch gesellschaftliche Herrschaftsverhältnisse über den Kapitalismus hinaus erhalten Männer und weiße Menschen in den gleichen Jobs mehr Geld oder gelangen allgemein in besser bezahlte Berufe als Frauen sowie Betroffene von rassistischen Zuschreibungen. Zusätzlich zur allgemeinen Belastung der Erwerbsarbeit wird Frauen durch durch patriarchale Rollenverteilung die unentlohnte Reproduktionsarbeit (Haushalt, Pflege, Kommunikation etc.) aufgezwungen.

Während die politische Rechte die immer krisenhaftere Situation der kapitalistischen Ökonomie nutzt, um ohnehin weit verbreiteten Rassismus, Antisemitismus und Ressentiments gegen andere Minderheiten weiter zu schüren, wissen wir, dass die Befreiung von diesen Zuständen nur darin bestehen kann, die gesamten Verhältnisse zum Tanzen zu bringen. Wir brauchen ganz sicher keine neuen FÜhrer_innen oder Hetze gegen Marginalisierte. Stattdessen muss sich das Bewusstsein der Menschen verändern, damit den falschen Verhältnissen insgesamt der Kampf angesagt werden kann und wir unser Leben selbst in die Hände nehmen können.

Die zahllosen Widersprüche in dieser Gesellschaft mögen ideologisch gut verkleistert und verborgen sein, und dennoch werden sie nirgendwo so stark deutlich wie in der alltäglichen Gewalt des Staates. Von den Bürger_innen als selbstverständlich empfunden, ist diese Gewalt tatsächlich Ausdruck davon, was Tag für Tag nötig ist, um diese Gesellschaft am Laufen zu halten.

1. Mai

Kommt am Sonntag zum Kaiserplatz!

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…weiter geht’s…

demo

Nach dem gelungenen 1. Mai 2015 stellen wir jetzt nach und nach die Reden online.
–  Beitrag der Tierrechtsgruppe Bonn
–  Rede von Ende Gelände (siehe auch: Klimacamp im Rheinland 2015)
–  … mehr folgen …

gaartikel

 

Hier noch ein kleiner Zeitungsartikel aus dem GA (mit halbherziger Recherche, was die beteiligten Gruppen angeht) und eine Impression vom Fest am Frankenbad.

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Los jetzt hier!

{ 1. Mai 2015 in Bonn }

Aufrufe jetzt online!

aufruf titel

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plakat 15 v5

flyer back 15

 

Zum Download / Vergrößern auf die Grafiken klicken.

Wollt ihr Flyer / Plakate? Meldet auch bei asjbonn{ät}riseup.net

Außerdem gibt es auch dieses Jahr wieder eine Broschüre mit gesammelten Texten aus dem Libertären Forum. Solange der Vorrat reicht verteilen wir sie vor dem 1. Mai, auf der Demo und auf dem Straßenfest – wie immer für lau!

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Coming soon…

Der libertäre 1. Mai 2015 in Bonn!

 

Weitere Infos folgen.

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1.5.14 – Fotos und Bericht


mehr Fotos von molofoto
– Fotos von Jo Hempel Photography

. . . Um kurz nach drei setzte sich die Demonstration in Bewegung. Laut und kämpferisch ging es durch die gut belebte Innenstadt. Auf dem Münsterplatz ging die Demonstration durch einen Markt. Hier wurden Flyer verteilt und Parolen wie, „Lohnarbeit macht krank, Lohnarbeit macht dumm, für Deutschland keinen Finger krumm!“ gerufen. Im Anschluss zog die Demo weiter durch die Innenstadt, vorbei an gut gefüllten Cafes.

Weiterhin wurden beständig Parolen gerufen und Flyer verteilt. Am Rande der Demonstration konnte man immer wieder beobachten wie Demonstrierende mit PassantInnen diskutierten. . . .

Den ganzen Bericht lesen.

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