Her mit dem guten Leben!
Gegen Lohnarbeit, Kapital, Staat & Patriarchat
Start: 14 Uhr, Kaiserplatz
Gemeinsam mit libertären und antiautoritären Genoss*innen wollen wir entschlossen und kämpferisch unsere Ideen, Träume und Wünsche auf die Straße tragen: Wir wollen eine Welt, in der für alle Platz ist, eine Welt ohne Herrschaft und Ausbeutung. Wir streben ein Leben in Freiheit an, ein Leben, das sich zu leben lohnt.
Gegen Lohnarbeit und Kapital!
Die häufig heraufbeschworene Solidarität in der Corona-Politik kam nie bei den Pflegekräften an. Politiker*innen, die vor der Corona-Pandemie mit dem Ruf nach Privatisierung von Krankenhäusern, die prekäre Lage der Pflegekräfte sowie die Bettenknappheit während der Pandemie unterstützten, werden als Expert*innen gefeiert und teilweise mit Regierungsämtern belohnt.
Im Kapitalismus werden alle Lohnarbeitenden ausgebeutet. Ihre Arbeit dient in erster Linie der Profitmaximierung sogenannter Arbeitgeber*innen. Arbeit erfolgt nur aus existenziellem Zwang: Der Staat mit seiner menschenverachtenden Hartz-IV-Politik tut das Nötige, um Menschen in die Lohnarbeit zu zwingen. In der neoliberalen Logik, die uns von klein auf totalitär, quasi als Naturgesetz, beigebracht wird, ist der einzelne Mensch dann sogar noch für das eigene Leid selbst verantwortlich. Große Teile der Bevölkerung unterstützen diesen Arbeitsethos sogar noch – wir versuchen, damit zu brechen.
Auch wenn die Überwindung des Kapitalismus noch nicht in Reichweite scheint, gilt es, Arbeiter*innen in ihren konkreten Kämpfen zu unterstützen. Sei es auf dem Spargelfeld, in der Klinik oder beim Lieferdienst.
Gegen Staat und Nation!
Eine Welt ohne Krieg kann nur eine Welt ohne Nationen und Herrschaft sein. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine ist nicht zuletzt Ausdruck einer nationalistischen Großmachtphantasie. Durch diese Ideologie des Nationalismus, verbreitet durch eine totalitäre Propagandamaschine, gelingt es Putin, einen großen Teil der russischen Bevölkerung hinter sich zu versammeln. Durch die vom Nationalismus beeinflusste Entscheidung der ukrainischen Regierung, männliche Erwachsene nicht aus dem Land zu lassen, werden noch mehr Menschen unfreiwillig den russischen Truppen zum Opfer fallen. Wir zeigen uns solidarisch mit allen Menschen in der Ukraine, die unter dem russischen Angriffskrieg leiden.
In Deutschland wird der russische Angriffskrieg zur Verharmlosung der eigenen Vergangenheit genutzt. Vor nur 80 Jahren führte der deutsche Nationalismus, vermengt und beeinflusst von Antisemitismus und Rassismus, in die Barbarei des Nationalsozialismus und gipfelte in der Schoah. Dennoch ist der sogenannte Stolz auf Deutschland wieder omnipräsent.
Gegen das Patriarchat!
Der Kapitalismus entstand aus patriarchalen Strukturen und das Patriarchat in seiner heutigen Form baut auf dem Kapitalismus auf. Frauen verrichten dabei häufig immer noch einen Großteil der unbezahlten Arbeit. Sei es in der Pflege, im Haushalt, die reproduktive Arbeit oder der sogenannte „mental load“ – Was muss heute gekocht werden? Wann müssen die Kinder wieder zur Impfung? – also das Kümmern und stetige Mitdenken in allen alltäglichen Angelegenheiten. Dass dabei diese Arbeit weiblich konnotiert und somit wenig wertgeschätzt wird, ist blanker Hohn. Gerade wenn man bedenkt, dass das derzeitige System von Lohnarbeit nur durch die gezielte Ausbeutung von Frauen möglich ist.
In jüngerer Vergangenheit scheint der Feminismus omnipräsent. Doch dieser Feminismus, der uns in der Massenkultur präsentiert wird, ist keiner mehr. Denn er hat seinen radikalen Kern verloren. Er wird von einer neoliberalen Ideologie instrumentalisiert und so für den Status quo angenehm unschädlich gemacht. Der neoliberale Feminismus verkauft uns Quoten und T-Shirts mit Slogans als große Befreiung. Er interessiert sich dabei wenig für jene Arbeiterinnen, die noch immer in Nähhallen oder im Haushalt unter- oder unbezahlt ausgebeutet werden. Wir treten ein für einen radikalen, kämpferischen Feminismus, für die Überwindung des Patriarchats. Wir fordern wir die Befreiung der Arbeiterin – ob in der Fabrik oder im Haushalt!
Am 1. Mai gehen wir auf die Straße, um gegen diese Missstände zu demonstrieren. Wir wollen eine befreite Gesellschaft, ohne Arbeitszwang und ohne Herrschaft. Her mit dem guten Leben!